Autorin

Geboren und aufgewachsen bin ich in Essen, gemeinsam mit zwei großen Brüdern, die mir Pokern, Skat, Schach, Tischtennis und das Schießen mit Papierkrampen mithilfe von Gummibändern beibrachten. Ich spielte auf brachliegenden Grundstücken mitten in der Stadt und hatte immer aufgeschürfte Knie, die in der Badewanne brannten. Meine Eltern fuhren mit uns zum Camping ans Meer oder in die Berge. Bei den Wanderungen fühlte ich mich wie ein Räuberkind beim Wildern.

Das liebste Ziel in meiner Kindheit war die städtische Bibliothek unseres Stadtteils. Wenn mein Vater gewusst hätte, was er mit meiner Anmeldung dort in Gang setzte. Mit meinen dünnen Ärmchen konnte ich die Stapel an Büchern kaum nach Hause tragen. Ich las wirklich sämtliche Geschichten und Sachbücher der Kinderabteilung durch. Irgendwann wagte ich mich heimlich auf die Erwachsenenseite der Bibliothek – und siehe da, niemand hielt mich auf. Damals, ohne Internet, erschloss sich mir in all den Büchern die gesamte Welt.

So kam früh der Wunsch auf, Schriftstellerin zu werden. Die erste größere Geschichte schickte ich mit 12 oder 14 Jahren an eine Klatschzeitschrift. Ich bekam sie mit Dank zurück 🙂 Mein Lieblingsschriftsteller wurde Max Frisch. Sein Mein Name sei Gantenbein erwischte mich mit 17 Jahren genau in der richtigen inneren Verfassung. Es ist bis heute mein Lieblingsbuch.

Meine Geschichten handeln von Menschen, die eine Entwicklung durchmachen. Dabei ist es egal, in welchem Genre sie sich bewegen. Ich schreibe die jungfräuliche Version einer Geschichte gern in linierte Notizbücher. Das klingt altmodisch, aber auf diese Weise vereint sich mein Stift mit dem Blatt und die Gedanken finden den Weg aus meinem Kopf auf das Papier. Überarbeitet wird dann am Computer, so ein tragbares Ding auf meinen Knien.